Eingeladener Wettbewerb Neubau                                                  Peter-August-Böckstiegel-Mueseum Werther

Leitidee und Beziehung zum Böckstiegel-Haus
Das ursprünglich kleine und unscheinbare Elternhaus wurde von Peter August Böckstiegel
im Laufe seines künstlerischen Schaffens vom westfälischen Kleinbauern-Kotten zu einem expressiven Künstleratelier erweitert und umgestaltet.

Diesen eigenständigen Charakter respektierend, wird das ergänzende Museumsgebäude als winkelförmig dazu angeordnetes Nebengebäude vorgeschlagen. Ausgehend von der  Entwurfsidee eines bautypologischen Winkelhofes, bildet der sich zurücknehmende Neubau mit dem denkmalgeschützten Altbau eine gemeinsame Hofanlage. Analog dem Volumen größerer Scheunen ist das Museum als 2-geschossiger, schlichter Baukörper mit Satteldach in hellgrauer Zinkblecheindeckung konzipiert. Zusammen mit der grau gestrichenen Putzfassade bildet die minimalistische Architektur des Ergänzungsbaus einen zurückhaltenden Hintergrund für die expressiven Farben des Böckstiegel-Hauses.

Einfügung in die Landschaft / Erhalt des Landschaftsbildes
Um das Erscheinungsbild des in die Landschaft eingebetteten Böckstiegel-Hauses so wenig wie möglich zu stören, wird das Erd-/Untergeschoss des Neubaus so in das ansteigende Gelände eingegraben, dass von der Schloßstraße aus nur das Obergeschoss zu sehen ist
und dadurch die Sichtbeziehung zum Böckstiegel-Haus erhalten bleibt.

Raumprogramm
Der großzügig verglaste Eingangsbereich mit Foyer, Kasse, Museumsshop und Café bildet eine räumliche Einheit, so dass der Betrieb mit geringstem Personalaufwand erfolgen kann und das Böckstiegel-Haus sich im Blickfeld befindet.

 

Im hinteren, bereits eingegrabenen Bereich, befinden sich die Toiletten, Technikräume sowie Depot und Lagerräume. Die Zulieferung erfolgt, unabhängig vom Empfangsbereich, über den Werkstattraum.


Die Erschließung des Obergeschosses mit dem Ausstellungsbereich erfolgt über eine Treppen-anlage sowie einen Lasten-/Personenaufzug. Der multifunktionale Raum „Museumspädagogik“ erlaubt eine Nutzungsflexibilität in Zusammenhang mit der Ausstellungsfläche, in dem auch kleinere Veranstaltungen und Vorträge – immer mit Blick auf das Böckstiegel-Haus – stattfinden können.


Der Ausstellungsbereich ist als Großraum mit einer Grundfläche von 18 x 12 m (218 m²), einer Seitenhöhe von 3 m und einer Firsthöhe von 6,5 m konzipiert, in dem kleinere Raumeinheiten (in Anlehnung an das Böckstiegel-Haus) mittels eines modularen Stellwandsystems hergestellt werden. Der Einsatz eines flexiblen, wiederverwendbaren Wandsystems ermöglicht eine preiswerte, individuelle und ausstellungsspezifische Ausstellungsarchitektur (vorgeschlagen wird das System „Kunstmuseum Wolfsburg“). Die Einlagerung von 50 lfm demontierten System- wänden, bestehend aus Aluminium-Unterkonstruktion und 16 mm Spanplatten, benötigt im Lagerraum nur ca. 7 m².


Als Grundbeleuchtung der Ausstellungsfläche werden in Deckenlichtschienen verstellbare Flächenbeleuchtungskörper und für eine punktuelle Beleuchtung der Exponate richtbare, blendfreie Strahler vorgeschlagen. Im Übergang von Wand zur Decke integrierte Lichtleisten fungieren als Effektbeleuchtung.

Eine Erweiterung des Gebäudes könnte in Verlängerung des Ausstellungsraumes nach Süden erfolgen.


 

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© Bernward Kraus Dipl.-Ing. Architekt BDA

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